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Kulturpark
Glas-hütte Buhlbach nach 3 Jahren Bauzeit
fertiggestellt
Projekte 2010-2013
Preise
- u.a. Bundespreis
2011 für Handwerk in der Denkmalpflege
Hinweis:Diese
Seiten haben viele Bilder- und sind zum scrollen eingerichtet
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Buchtipps
zu ökologisch - ganzheitlichem Bauen und ganzheitlicher
Lebensgestaltung:
1.10.2013
Mit
Besorgnis stelle ich fest, daß sich auf dem Buchmarkt nicht
sooo viel getan hat seit meinen letzten Eintragungen. Es wird
enorm viel geschrieben über Energieeinsparung und Dämmen.
Diese recht einseitige Sicht der Dinge verliert die
Ganzheitlichkeit des Bauens aus den Augen. Erst allmählich
gewinnt die Erkenntnis mehr Beachtung, daß Dämmen nicht
alles ist und sehr häufig, gerade bei Altbauten, zu großen
Problemen mit Schimmel und Feuchtigkeit führt.
Die
Bauphysik gilt auch für moderne Baustoffe, und der
Feuchtigkeitshaushalt bei mehrschichtigen Wandaufbauten ist immer
ein Problem und wird durch absolute Dichtigkeit nicht gelöst-
denn diese Dichtigkeit kann man Mäusen und ihren scharfen
Nagezähnchen nicht erklären... Solche natürlichen
Realitäten werden in der modernen, technischen Welt, in der
so vieles machbar scheint gerne vergessen. In meiner intensiven
Beschäftigung mit dem Strohballenbau habe ich verstanden,
warum einschichtige Wandaufbauten (genau gesagt: Dreischichtig -
also Putz -Mauerwerk-Putz - oder Putz-Strohlehm in Fachwerk -Putz
oder modern: Fermacell-Hobelspandämmung/Lehm zwischen
Holzständer - Holzweichfaserplatten-Putz) so lange halten.
Sie sind bauphysikalisch EINFACH. Homogene Materialien. Keine
Dampfbremsen oder -schlimmer: Dampfsperren erforderlich.
Wasserdampf kann rein und vor allem wieder raus, ohne sich
irgendwo zu sammeln und Schäden anzurichten. Das eine oder
andere Nagetierchen kann keine schlimmen Schäden verursachen.
Ich denke allerdings hier in Zeiträumen von 100 Jahren, und
nicht nur bis zum Ende der Gewährleistung nach 4
Jahren....darüber gäbe es so viel zu sagen, daß
sich ein Blog lohnen würde...... und haben Sie schonmal
darüber nachgedacht, warum Stein und Backsteingebäude
Jahrhunderte alt werden können? Mit Lehm ausgefachtes
Fachwerk übrigens auch...
Deswegen,
und vielleicht auch weil ich in den letzten 5 Jahren zu viel
gebaut habe um zum Stöbern in Buchecken zu kommen, gibt es
nix Neues am Buchmarkt und ich empfehle dieselben guten alten
Bücher.
Einige
Bücher zum Thema Ökologisches Bauen die m.E. die
Bezeichnung „Grundlagenwerk“ verdient haben
Ökologisches
Bauen von Per Krusche,
Dirk Althaus, Ingo Gabriel, Maria Weig-Krusche, Herausgegeben vom
Umweltbundesamt 1982 Dieses Buch ist zwar schon 18
Jahre alt ist, aber meines Erachtens immer noch DAS STANDARDWERK
über fast alle Aspekte und Zusammenhänge ökologischen
Bauens. Angefangen von Klimagerechtem Bauen über
Stoffkreisläufe , Baustoffe, Energie bewahren und Energie
gewinnen bis zu Biotopen. Viele der hier vorgeschlagenen
Lösungsmöglichkeiten sind nach wie vor noch weit davon
entfernt, die Standardlösung zu sein. Ein sehr kreatives,
ideenreiches und informatives Buch. Sehr viele andere Autoren
haben hier abgeschrieben.
Leitbilder für
ökologisches Bauen Eine Auswertung realisierter
Siedlungen und Einzelhäuser Herausgegeben von der Akademie
für Bauökologie e.V. und Hochschule für Technik und
Wirtschaft des Saarlandes, 1996, Goebenstraße 40, 66117
Saarbrücken (Bestelladresse) Dieses Buch beschreibt die
fortschrittlichsten und konsequentesten Ökologischen (Klein)-
Siedlungen bundesweit. Mit vielen Photos und Plänen, bis zu
Konstruktionsbeschreibungen. Sehr informativ.
Ausstieg
in die Zukunft Eine Reise zu Ökosiedlungen,
Energie-Werkstätten und Denkfabriken Ulrich
Grober,1998 Ein
Buch über Menschen und Gruppen von Menschen, die ihrem Traum
gefolgt sind, und schon eine Menge realisiert haben. Es macht Mut
und Lust darauf, die eigenen Träume zu verwirklichen.
Wege
zum gesunden Bauen von
Holger König, 10. Auflage 1998 Mit genauer
Beschreibung von Baumaterialien, deren bauphysikalischen Werten,
Konstruktionsdetails, Preisen, und ausgeführten Beispielen.
Eine Art Grundlagenwerk für angehende Bauherren, die
konsequent ökologisch-baubiologisch bauen
wollen.
Architektur mit der Sonne von Josef
Kiraly, Band 1 und 2, Ein Grundlagenbuch über passive
Sonnenenergienutzung, Grundrisszonierung und detaillierter
Beschreibung des Sonnenlaufs für verschiedene Breitengrade.
Für ArchitektInnenen und engagierte Bauherrn und -frauen. Die
Kenntnis des Sonnenlaufs ist m.E. unabdinglich für alle
PlanerInnen.
Der Altbau von Rau/Braune, 6
Auflage 1997 Dies ist das wohl umfassendste und sorgsamste Buch
zum Thema Altbausanierung. Allerdings werden hauptsächlich
„alte“ Altbauten bis ca. 1920 behandelt. Mit vielen
Empfehlungen für solide handwerkliche Ausführungen. Es
ist nicht explizit ökologisch, aber gute und werkgerechte
Altbausanierung ist immer ökologisch.
Natürliche
Farben – Anstriche und Verputze selber herstellen von
Gerd Ziesemann, Martin Krampfer, Heinz Knieriemen 2. Auflage
1997 Ein umfassendes Buch zum Thema Farben, über deren
Zusammensetzung und Inhaltsstoffe und mit vielen Rezepten zum
selber Mischen. Es öffnet die Augen für das, was „Farbe“
eigentlich ist.
Naturbaustoff Lehm von Klaus
Schillberg und Heinz Knieriemen, 2. Auflage 1996 Beschreibung
vieler verschiedener Lehmbautechniken, für Alt- und Neubau,
mit vielen Beispielen und Angabe von Mischungsverhältnissen.
Sehr informativ.
Zeitloses Bauen (Orgianaltitel: „a
timeless way of building“) Eine Muster-Sprache
(Originaltitel: „a pattern language“) von
Christopher Alexander, u.a.. 1977 Dies sind keine Bücher
über ökologisches Bauen, sondern es ist eine Art
ganzheitliche Architekturlehre, die von dem Architekturprofessor
Ch. Alexander (von Geburt ein Österreicher) gemeinsam mit
seinen Studenten entwickelt wurde. Die Theorie im 1. Band
„Zeitloses Bauen“, und die Praxis in der „Muster
Sprache“. Er ist auf der Suche nach der zeitlosen Qualität
des Bauens, man könnte auch sagen nach gebauter
Lebensqualität, die alle Aspekte des Lebens würdigt und
stärkt, und ihnen einen Platz gibt. Zeitloses Bauen ist ein
wunderschönes Buch und wurde mit dem Herzen geschrieben. Es
öffnet die Augen für unsere gebaute Umwelt. Ich habe es
1978 in Berkeley/Californien gelesen, wo Ch. Alexander lehrt, und
habe es nie vergessen Pattern Language ist ein äußerst
umfassendes Werk mit „patterns“, d.h. archetypischen
Ordnungsprinzipien für alles, was gebaut wird. Angefangen von
der Regionalplanung, über Stadtplanung, Stadtbereichsplanung,
Platzgestaltung, Anordnung von Gebäuden, Organisation von
Gebäuden in Grundriss und Schnitt, bis hin zu Fenstern und
Prinzipien für Wohnzimmereinrichtungen.
Naturarchitektur-
auf der Suche nach einer natürlichen Architektur von
David Pearson, 1997 Ein wunderschönes Buch über den
Sinn und die Schönheit des Bauens. -Nach meinem Empfinden ein
Buch nicht nur über natürliches Bauen, sondern auch über
spirituelles Bauen. David Pearson ist durch die ganze Welt
gereist, um Beispiele zu finden, die dieser Architekturrichtung
entsprechen. Gebäude, die sich in die Umgebung fügen,
mit natürlichen Materialien gebaut sind, und sich oft auch
nach oben öffnen, verbunden sind mit Himmel und Erde. Sehr
schöne Photos, sehr schöne Gebäude. Viele der
photographierten Gebäude gehören zu meinen
Lieblingsgebäuden, wie z.B. „Falling Water“ von
Frank Lloyd Wright, dem Pionier des „organischen“
Bauens, oder die ING-Bank von Ton Alberts in Amsterdam, oder auch
die große Halle von Erik Assmussen in Järna, und viele
viele Beispiele anonymer bäuerlicher Architektur.
Interessante
Bücher zu anderen Themen:
Upcycling
– Wirtschaften nach dem Vorbild der Natur für mehr
Arbeitsplätze und eine saubere Umwelt von
Gunter Pauli, 1 Auflage 1999 Gunter Pauli´s Ansatz ist,
alle Abfälle – auch Industrieabfälle –
wiederzuverwerten und zu Produkten zu verarbeiten. Um einen
Rohstoff herum entstehen Gewerbecluster. Der Abfall des Einen ist
der Rohstoff des Anderen. Auf der Expo war seine Organisation ZERI
(Zero Emission Research Initiative) mit einem wunderschönen
Pavillon aus Bambus vertreten.
Ich bin gut, wir
sind besser – Erfolgsmodelle kreativer Gruppen von
Olaf Axel Burow, 2000 Burow analysiert erfolgreiche kreative
Paare und Gruppen und gibt Werkzeuge an die Hand, wie solche
kreativen Felder bewusst gefördert oder initiiert werden
können. Er beschreibt u.a. Zukunftswerkstätten,
Zukunftskonferenzen und open-space Konferenzen, und wie man diese
durchführen kann. Ein gutes Buch für alle, die sich aus
der „Idividualisierungsfalle“ befreien, und zu
fruchtbaren Kooperationen finden wollen
Kreativität von
Mihaly Csikszentmihalyi, 1997 Der Autor widmet sich der Frage,
wo und wie Kreativität entsteht und Erfolg hat. Er hat dazu
Nobelpreisträger und andere erfolgreich kreative
Persönlichkeiten befragt, und entwickelt die Theorie der
„kreativen Felder“, d.h. Umgebungen, Voraussetzungen,
Kontakte, in denen Kreativität entsteht und die Chance
auf Erfolg hat. Ein nützliches Buch für alle, die ihre
Kreativität steigern wollen.
Besser leben mit Feng
Shui von Hermann Meyer
und Günther Sator, 4. Auflage 1998 Ein leicht
verständliches Buch, das den Einstieg in eine europäisierte
Betrachtungsweise des Feng-Shui gewährt. Die Wirkweisen von
Energien werden gut erklärt, nichts wird als unumstößlich
dargestellt, immer wieder verweisen die Autoren auf die
Wichtigkeit der persönlichen Intuition eines Jeden.
Schule
der Geomantie von Marko
Pogacnik,1996 Ein grundlegendes Einführungsbuch über
die geomantische Weltsicht. Neben der Erklärung der
theoretischen Grundlagen ist es auch eine Einladung, selbst
Erfahrungen im Bereich der erweiterten Wahrnehmung zuzulassen.
Hierfür gibt Marco Pogacnik behutsame Anleitung. Allerdings
finde ich das Buch in Teilen schwer zu lesen, und die dargestellte
Weltsicht mutet zunächst fremd an. Ich führe das Buch
dennoch in meiner Liste, denn ich habe Marko Pogacnik in einem
Seminar als beeindruckend authentischen, weisen Menschen kennen
gelernt. Im Seminar gelingt es Marko spielend, auch einer größeren
Zahl teilnehmender Menschen auf einfache Art und Weise die Augen
für eine erweiterte Weltsicht zu öffnen - ohne den Hauch
einer Bedrohung oder Unheimlichkeit. Dies habe ich als sehr
beeindruckend erlebt.
Die Botschaft der
Baumfrau von Julia
Butterfly Hill, 2000 Es
ist die beeindruckende Geschichte einer jungen Frau, die im Alter
von 23 Jahren auf einen 1000 Jahre alten Mammutbaum stieg, um ihn
vor dem Gefällt werden zu retten, und erst im Alter von 25
Jahren, als sie ihr Ziel erreicht hatte, wieder herunter kam. In
ihrem Buch tritt deutlich ihre Geisteshaltung einer universellen
Liebe zur Schöpfung hervor. Ohne diese Liebe wäre sie
vermutlich nicht im Stande gewesen, all das zu ertragen, was sie
ertragen hat, und zu erreichen, was sie erreicht hat. Julia Hill
ist mit großer Entschlußkraft und unbeirrt ihrer
Vision und ihrer inneren Stimme gefolgt, und hat der ganzen Welt
gezeigt, was einzelne Menschen , zunächst fast ganz allein ,
bewirken können.
Der Agrarrebell von
Sepp Holzer 2002
Ein
Permakulturbuch von einem Praktiker aus Österreich. Sehr
anregend und fesselnd, auch wenn es mache negative Meinung zu Sepp
Holzer gibt. Wenn man praktisch in der Landwirtschaft ganz neue
Wege geht, dann kann man es nicht jedem Recht machen.
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