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Handgestrichene
Biberschwanzziegel sind von Hand einzeln gemacht
 Die
Rillen sind die Spuren der Hände der Menschen, die sie einst
machten
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27.08.22
Die
Spuren der Hände –
Warum
eine alte, kaputte Scheune sanieren wollen? Warum die alten
Ziegel wieder verwenden wollen?
Scheunen
bieten viel freien Raum, sie haben eine großzügige
Struktur, die vieles erlaubt – Seminarräume, Wohnen,
gar ein Gewächshaus im Erdgeschoss. Viel Material ist da,
auch wenn das Gebälk repariert werden muss, die alten
Verbindungen sind gezapft und gefügt, nicht genagelt und
geschraubt und damit viel haltbarer.
Ein Großteil
dieser Ziegel sind noch von Hand gemacht, jeder ist ein
Einzelstück. Sie sind so alt wie die Scheune, 208 Jahre und
fast zwei Drittel sind noch ganz in Ordnung.
„Ziegeldächer
können viele Jahrzehnte oder gar Jahrhunderte den
Witterungseinflüssen unserer Breiten widerstehen.“
Schreibt
der Bundesverband der Deutschen Ziegelindustrie e.V. in „die
Römer und ihre Ziegel“

 etwas
mehr als sieben Wochen später ist alles wieder eingedeckt:
Stabil und dicht und ohne neue Ziegel...
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 Die
bucklige alte Scheune, Anfang September 2022
 und
eine Woche später, nur noch die Latten,
 fünf
Wochen später, mit neuen Latten, einem dichten Unterdach, die
Dachsparren repariert, die Deckenbalken repariert, neue
Bodenbretter für die Fußböden.
In vier
Tagen wurden die Ziegel auf das Dach gehievt, dank eines Helfers
von der Zimmerei Papp, der den Kran bediente, dort verteilt von
vielen Freunden und Nachbarn und schließlich wurde innerhalb
von zwei Tagen die ganze Fläche von 380 qm eingedeckt
Ganz
vielen herzlichen Dank für die große Hilfe!
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 Ein
Regenbogen
über dem neu aufgestellten Gerüst verspricht Glück
Die
Zimmerei Papp aus Walting
hat hervorragend gearbeitet!


In
die Paletten-Aufsatzkästen wurden die Ziegel einsortiert,
einzeln! Für das Dach haben wir 13.900 Ziegel benötigt.
Es ist eine Mischung aus handgestrichenen Biberschwanzziegeln und
ungefähr 35% gebrauchten Industriebibern, was das Eindecken
nicht einfach gemacht hat
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01.09.2022
Gut
gebrannte Ziegel aus gutem Ton, der nicht salzhaltig ist, können
Jahrhunderte – sogar Jahrtausende überdauern. Wenn das
nicht so wäre, gäbe es keine römischen Ziegel und
keine römischen Ziegelmauern mehr.
Die handgemachten
Biberschwanzziegel sind zwar weicher als die maschinell gemachten,
aber sie weisen sehr viel seltener die typischen, salzigen
Faulstellen auf. Ihre Nasen brechen fast nie ab und so werden sie
sortiert, in Kästen geschlichtet und harren nun ihrer
Wiederverwendung.
Neue Ziegel müssen mit viel Energie
gebrannt werden. Da Energie mittlerweile sehr teuer geworden ist,
sind Tonziegel im Moment nur nach monatelanger Vorbestellung zu
bekommen. Das sorgfältige Abdecken, Putzen und Sortieren ist
zwar zeitaufwändig, aber es macht Freunde, die Spuren der
Hände der Menschen von einst wieder in Händen zu halten
und ihre Arbeit zu ehren, indem das Material wieder verwendet
wird.
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05.09.22 jetzt
sind die Profis angerückt und das Abdecken geht schneller,
aber sortiert werden müssen die Ziegel trotzdem. Dafür
eigenen sich die Paletten Aufsetzkästen. Hier ein ganz
besonderer, von „Rolls Royce“ den Amber gerade
inspiziert. Könnt ja eine Maus drunter sein.
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Man
könnte es auch schon so lassen – und beranken...
 hier
wurde eine Jahreszahl entdeckt: 1814!
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 21.09.22 Der
Dachstuhl wird repariert, einige Sparren müssen ganz ersetzt
werden. Trotzdem ist noch viel altes Gebälk in Ordnung –
obwohl die Scheune schon seit 40 Jahren undicht war und viel
Gebälk von den Bauern herausgeschnitten worden war.
 Das
Wetter war meist nicht so freundlich, aber die Erde braucht den
Regen und die Scheune trocknet wieder aus.
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Die
Traufbohle wird mit ihrer Profilierung ergänzt und viele
Sparren wurden im oberen Bereich, wo sie wegen der vom Bauern
einst herausgesägten sog. „Hahnenbalken“ leider
sehr kaputt waren, erneuert.

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 Der
Ortgang musste gemauert werden, da die alte Mauerkrone sehr
„zerklüftet“ war.
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 11.10.22 Sämtliches
Holz ist repariert, die Sparren seitlich durch Bretter
ausgeglichen, die Fußbodenbretter erneuert und nun kommen
die Weichfaserplatten, die das Dach dicht halten und darauf die
Lattung.

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 Hier
sieht man die seitlich angeschraubten Bretter Unten warten die
Ziegel darauf, wieder eingedeckt zu werden – es sind
ungefähr als 13.900 Stück, die sortiert, geputzt, in
Kisten gepackt und dann wieder auf´s Dach kommen.

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Der
Bereich, der lange Zeit ohne Deckelbalken war, verfügt jetzt
wieder über ausreichend Querverbindungen.
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 20.10.22
Innen drin sieht es jetzt ganz anders aus – sehr viel
stabiler. Hier wird es vielleicht nächstes Jahr schon eine
großflächige Verglasung geben – deswegen haben
wir an der Stelle keine Dämmplatten vorgesehen, wie im "Rest"
des Gebäudes.
 ...die
mithelfen, die Ziegel zu sortieren – immernoch – es
sind ungefähr 13.900 Ziegel, um sie dann einzudecken.
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 Die
alten Biber sind gesteckt und warten auf die Deckung
zum
Glück gibt es viele Helfer und Helferinnen,

und
Amber ist natürlich auch wieder dabei und probiert, ob Katz
in einer leergeräumten Kiste wohnen könnte...
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 First
und Ortgang sind gemauert. Wenn man genau hinsieht ist erkennbar,
dass die Ziegel auf der Giebelmauer etwas höher liegen: Das
ist bei fast allen alten Dächern so: Damit das Regenwasser
nach innen auf das Dach läuft und nicht außen am Giebel
runter tropft.
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22.10.22-
24.10.22
 Pause
muss sein und der Wettergott war uns sehr gnädig.
 26.10.22
– jetzt sind Kran und Gerüst schon weg. Die alten,
kaputten Tore hat die Zimmerei Papp auf meine Bitte hin wieder
eingebaut – nächstes Jahr werden sie hoffentlich durch
Glastore ersetzt....
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 Das
Eindecken der Ziegel dauert am Ende nur ganze zwei Tage –
nachdem sie gesteckt sind auf dem Dach. Es
ging nur so schnell dank vieler Helfer und Helferinnen, die
unglaublich fleißig waren und außerdem sehr
professionell!
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 Mit
solch wunderbaren Gewölben wurden einst Ställe überwölbt
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12.01.21
Wieder
mal drei Stunden im Scheetreiben auf der Autobahn.zu einer
Baustelle im kalten Fichtelgebirge. Hochachtung vor den
Handwerkern!
Sie
arbeiten auf dieser Baustelle 12 h am Tag, vier, manche sogar fünf
Tage die Woche. Montag früh waren es 14 Grad Minus. Die Akkus
halten nicht mehr lang, was die Arbeit so richtig behindern kann
und die Jungs brauchen mindestens zwei oder drei Ersatzakkus.
Heute war es "nur" Minus 1, dafür Wind und
Eisnadeln. Der große, 34 m lange Dachstuhl ist zwar
eingehaust, aber das obere Dach nicht. Dort arbeiten sie und
reparieren das Gebälk. Wo? Mitten in Deutschland. Und nein,
es arbeiten dort nicht vorwiegend "Ausländer". Ich
setze "Ausländer" in Anführungszeichen, weil
für mich die Erde nur ein Land ist. Grenzen sind eine Idee,
die zwar möglicherweise unter gewissen Umständen für
Frieden sorgt, leider aber, schaut man sich die Geschichte an,
eher für Kriege gesorgt hat.
Gestern
haben meine Nachbarn, auch Handwerker, mir geholfen, die
Abwasserüberschwemmung im alten Gewölbekeller, der nicht
genutzt wird, zu beheben. Der Kanal vor dem Haus war verstopft,
vermutlich wegen einer Maßnahme der Voreigentümer, von
vor 30 Jahren.
Es
war eiskalt und windig, die Hühner sind im Stall geblieben.
Minus vier Grad noch am Nachmittag.
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Ich
war danach so durchgefroren, dass ich zwei Stunden unter der Decke
auf dem Sofa geblieben bin.
Es
ist schön, mit Menschen zu arbeiten, die sich nicht so leicht
ins Bockshorn treiben lassen - sei es Wetter oder Corona. (Mit
dieser Krankheit ist nicht zu spaßén. Aber man sollte
sich die realen Zahlen gut ansehen, um die Risiken für sich
selbst und die nahestehenden Menschen realistisch abzuwägen)
...
und der Wetterdienst warnt uns im Januar von
Nachtfrösten.... ??????
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