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Dachdeckung mit handgestrichenen Biberschwanzziegeln- Hopfengauben und sehr spezielle Fenster
gesamte Referenzliste 1986-2013:>>>>>

Aktuell:
Der Kulturpark Glashütte Buhlbach ist nach 3-Jähriger Bauzeit eingeweiht

Projekte 2010-2013

Bundespreis für Handwerk in der Denkmalpflege

Hinweis:Diese Seiten haben viele Bilder- und sind zum scrollen eingerichtet


Meine sehr geliebten handgestrichenen Biberschwanzziegel


die lange vernachlässigte hintere Fassade wurde endlich saniert - aber der
Holunder blieb erhalten und wächst durch das Balkönchen

Holunderhof Rittern

Daß das Dach dringend sanierungsbedürftig war, war schon lange klar - aber auch, daß es 1. kompliziert und 2. nicht ganz billig werden würde - da auch der Zwerchgiebel und die Gauben total erneuert werden mußten. So habe ich gewartet, bis es nicht mehr ging. ..

Es war mir auch unmöglich, die handgemachten Biberschwanz-ziegel auf dem alten Dach in den Bauschutt zu werfen, und deswegen schon war die Sache nicht einfach. Noch schwieriger war das Vorhaben, die Hopfengauben zu verglasen. Heutige Standardfenster würden bei 30 cm Gesamthöhe einen Lichtstreifen von 12 cm lassen.

So war ich wirklich froh, daß sich einer der besten (wenn auch nicht gerade einfachsten) Handwerker, den ich kenne, gerade selbständig gemacht hatte und sich meinem Dach widmen konnte: Die Schreinerei Nester aus Rottweil. Er hatte Erfahrung mit handgemachten Dachziegeln und schwierigen alten Dächern, obwohl er kein Zimmermann ist.

Über die Hopfengaubenfenster haben wir eine Weile diskutiert, am Ende gelang es, die komplette Lichtöffnung zu erhalten, mit sehr, sehr filigranen Querschnitten und radongefülltem Sonderisolierglas.

Die Spuren der Hände auf den alten Dachziegeln, die vermutlich zum Großteil von 1787 stammen, als das Wohnhaus gebaut wurde, sind nicht zur Zierde. Die Rillen der Finger haben die Aufgabe, das Wasser gezielt abzuleiten. Zwischen den Ziegeln ist bei alten Dächern oft 1-1,5 cm Luft. Ich habe bei meinem alten Dach immer wieder den Himmel durchblitzen sehen. Dennoch
hat es kaum hereingetropft. Das kommt von den Fingerrillen.

Das Problem waren die durchgerosteten Nägel und die deswegen abrutschenden Latten.


marodes Dach


natürlich gemauerter Ortgang


DerOstgiebel wird schön gemacht


Das neu eingedeckte Dach von der anderen Seite


Das alte, kaputte Dach


Verglaste Hopfengauben


Die alten Hopfengauben


Es ist erstaunlich, wie viel Licht die wenigen Fenster bringen


Die Hopfengauben mußten erneuert werden


Gestrichen wurden Lehm und Holz gleichermaßen mit Kalkkaseinfarben

Ich hatte noch einen weiteren, sehr speziellen Wunsch, der Neubau-gewöhnte Handwerker an den Rand des Wahnsinns gebracht hätte:

Das Dach sollte nicht ausgeglichen werden, sprich: die Verformungen sollten bleiben. Nichts wirkt komischer als ein 230 Jahre altes Haus mit alten Dachziegeln drauf, das schnurgerade ist. Also: Kein Ausgleich! Aufgedoppelt für die Dämmung wurde von innen, nicht seitlich, wie sonst üblich. Aber ich wollte auch innen keinen Ausgleich. Auf dem Photo links sieht man die geschwungene Dachfläche - bei der Dachverglasung besonders deutlich.

Die Anpassungsarbeiten an die vielen durchdringenden alten Balken des Kehlgebälks und der Sparren sowie die Dachverschneidungen waren nachgerade eine Meisterleistung von Robby Nester und Wolfgang Kriegler

Gedämmt wurde das Dach mit Hobelspandämmung.

Die Giebel wurden mit Lehmputz verputzt - und ich habe mich sehr gefreut, daß Christian Köllner von der Firma Lehmbautechniken die kleinen Flächen so schön verputzt hat - ohne Eckschutzschiene und ohne Gewebe auf der Wandheizung und ohne daß ich zu hören bekam, daß die Gewährleistung entfällt. Bis heute -fast ein Jahr später- sind Risse nicht entstanden.



Bei diesem- meinem eigenen Bauvorhaben habe ich aus Zeitmangel so gut wie keine Details gezeichnet - und trotzdem ist es richtig gut geworden - so etwas geht nur mit sehr wenigen Handwerkern

zuletzt geändert: 1.10.2013© copyright by Architektur CON TERRA Sabine Rothfuß, Architektin